AGAS
Ageing In An Aged Society
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Der Prozess der demographischen Alterung vollzieht sich gegenwärtig in allen Gesellschaften der industrialisierten Welt. Der absolute und relative Zuwachs an älteren Menschen hat viele höchst relevante Konsequenzen. So wirkt sich die Alterung der Bevölkerung beispielsweise unmittelbar auf die Nachfrage nach sozialen und medizinischen Dienstleistungen aus und stellt damit erhöhte Anforderungen an das Gesundheitswesen und die sozialen Sicherungssysteme. Da sich der Prozess der Bevölkerungsalterung in der Zukunft weiter verstärken wird, kann auch von einer Zunahme der ökonomischen und sozialen Folgen ausgegangen werden. All diese Aspekte werfen viele verschiedene Fragen auf, sowohl bezüglich der Art der zu erwartenden Probleme und möglicher Ansätze zu ihrer Lösung als auch bezüglich der Solidarität zwischen den jüngeren und älteren Generationen. Trotz der hohen Relevanz dieser Fragen und ihrer Bearbeitung durch zahlreiche Forschungsprojekte konnten seit Langem keine neuen Erkenntnisse bezüglich der Konsequenzen des demographischen Wandels gewonnen werden. Die momentane und im deutschsprachigen Raum sehr emotional geführte Diskussion über die besten Strategien für den Umgang mit den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft basiert auf theoretischen Modellen, Hypothesen und Annahmen darüber, wie sich das individuelle und gesellschaftliche Leben in einer alternden und gealterten Bevölkerung darstellen könnten. Das wesentliche Ziel dieses Projektteils ist es daher, neues Wissen in diese wichtige Diskussion einzubringen. Die innovative Strategie des Projekts liegt darin, die Folgen des demographischen Wandels in religiösen Ordensgemeinschaften zu analysieren, die diese bereits in einem wesentlich stärkeren Ausmaß erfahren haben, als es die Allgemeinbevölkerung jemals tun wird.
In einer ersten Untersuchung auf Basis einer Befragung von 148 Ordensmitgliedern fanden wir heraus, dass Frauen und Männer der weltlichen Gesellschaft und Ordensleute das identische Grundmuster einer positiven Einstellung gegenüber älteren Menschen haben, während der Prozess der demographischen Alterung gleichzeitig als besorgniserregend eingestuft wird. Allerdings bewerten die Ordensmitglieder die Fähigkeiten älterer Menschen und ihre Rolle innerhalb der Gesellschaft deutlich positiver. Dieses Ergebnis unterstützt die optimistische Sichtweise, dass jüngere und ältere Generationen auch in einer gealterten Bevölkerung eine gut funktionierende Gesellschaft aufbauen können. In dem von der Stadt Wien von 2016 bis 2017 geförderten und dann in ein Dissertationsprojekt überführtes Forschungsvorhaben „Ora et Labora: Eine gesundheitssoziologische Studie über die Auswirkungen der längeren Lebensarbeitszeit von Ordensleuten in Wien auf deren Gesundheit und Lebensqualität“ versuchen wir nun, neue Erkenntnisse bezüglich eines weiteren wichtigen Aspekt des demographischen Wandels zu gewinnen. Ordensleute bleiben bis zum Lebensende aktiv tätige Mitglieder ihrer Gemeinschaft, wobei die Tätigkeit den sich verändernden körperlichen und geistigen Fähigkeiten der Schwestern und Brüder angepasst wird. Die zentrale Forschungsfrage des Projekts lautet daher: Wie wirkt sich das weit über das klassische Pensions- und Rentenalter hinausgehende Arbeitsleben der Ordensleute auf deren Gesundheit und Lebensqualität aus? Anhand von episodischen Interviews und Fokusgruppendiskussionen mit Ordensleuten versuchen wir festzustellen, inwieweit es einen kausalen Zusammenhang zwischen verlängerter Lebensarbeitszeit und Gesundheit in Ordensgemeinschaften gibt.
In einer ersten Untersuchung auf Basis einer Befragung von 148 Ordensmitgliedern fanden wir heraus, dass Frauen und Männer der weltlichen Gesellschaft und Ordensleute das identische Grundmuster einer positiven Einstellung gegenüber älteren Menschen haben, während der Prozess der demographischen Alterung gleichzeitig als besorgniserregend eingestuft wird. Allerdings bewerten die Ordensmitglieder die Fähigkeiten älterer Menschen und ihre Rolle innerhalb der Gesellschaft deutlich positiver. Dieses Ergebnis unterstützt die optimistische Sichtweise, dass jüngere und ältere Generationen auch in einer gealterten Bevölkerung eine gut funktionierende Gesellschaft aufbauen können. In dem von der Stadt Wien von 2016 bis 2017 geförderten und dann in ein Dissertationsprojekt überführtes Forschungsvorhaben „Ora et Labora: Eine gesundheitssoziologische Studie über die Auswirkungen der längeren Lebensarbeitszeit von Ordensleuten in Wien auf deren Gesundheit und Lebensqualität“ versuchen wir nun, neue Erkenntnisse bezüglich eines weiteren wichtigen Aspekt des demographischen Wandels zu gewinnen. Ordensleute bleiben bis zum Lebensende aktiv tätige Mitglieder ihrer Gemeinschaft, wobei die Tätigkeit den sich verändernden körperlichen und geistigen Fähigkeiten der Schwestern und Brüder angepasst wird. Die zentrale Forschungsfrage des Projekts lautet daher: Wie wirkt sich das weit über das klassische Pensions- und Rentenalter hinausgehende Arbeitsleben der Ordensleute auf deren Gesundheit und Lebensqualität aus? Anhand von episodischen Interviews und Fokusgruppendiskussionen mit Ordensleuten versuchen wir festzustellen, inwieweit es einen kausalen Zusammenhang zwischen verlängerter Lebensarbeitszeit und Gesundheit in Ordensgemeinschaften gibt.
Population ageing occurs in almost all industrialised societies. The absolute and relative increase of people in higher and highest ages causes many consequences of highest relevance. For instance, population ageing has an instantaneous impact on the demand for social and medical services and raises the requirements for health care and the capacity of social security systems. The rising share of elderly people forces the population in working ages to contribute more financial resources for pension funds, health and nursing care insurance. As the process of population ageing is going to accelerate in the future, the economic and societal consequences will increase as well. These aspects raise several questions not only with regard to possible solution strategies but also to the solidarity between younger and older generations. Despite the high importance of demographic ageing and despite relevant contributions from many interdisciplinary projects, current research is stuck in a kind of equilibrium since long no new knowledge has been gained regarding the consequences of the demographic change. The ongoing, and in the German-language context emotional, discussion about the best strategies to cope with the challenges of an ageing society are based on theoretical models, hypotheses and assumptions about what individual and societal life might look like in an aged population. Therefore this subproject aims to provide innovative knowledge by studying the demographic change in religious communities who experience the consequences—demographic ageing and depopulation—already to an extent to which the general societies will never do.
In a first investigation based on a survey of 148 order members we found that worldly and monastic populations show an identical basic pattern of a positive attitude towards older people while at the same time considering population ageing a worrisome development. However, order members evaluate older people's abilities and their role in society more positively. This result gives rise to the optimistic perspective that in an aged population the younger and older generations can build a well-functioning society. With the research project “Ora et labora: a health-sociological study of the effects of the extended working life time of order members in Vienna on their health and life quality”, which was funded by the city of Vienna from 2016 to 2017 and has then been continued in an ongoing doctoral dissertation, we try to obtain new insights into another important aspect of the demographic change. Order members remain active in their community for their whole lives. The activities are adapted to the nuns and monks' changing physical and mental abilities. Therefore, the main research question of this project is: How does the longer working life time of order members compared to their counterparts of the worldly population affect their health and quality of life? By means of episodic interviews and focus group discussions with order members we aim to determine to what extent a causal relationship exists between extended working life and health respectively quality of life.
In a first investigation based on a survey of 148 order members we found that worldly and monastic populations show an identical basic pattern of a positive attitude towards older people while at the same time considering population ageing a worrisome development. However, order members evaluate older people's abilities and their role in society more positively. This result gives rise to the optimistic perspective that in an aged population the younger and older generations can build a well-functioning society. With the research project “Ora et labora: a health-sociological study of the effects of the extended working life time of order members in Vienna on their health and life quality”, which was funded by the city of Vienna from 2016 to 2017 and has then been continued in an ongoing doctoral dissertation, we try to obtain new insights into another important aspect of the demographic change. Order members remain active in their community for their whole lives. The activities are adapted to the nuns and monks' changing physical and mental abilities. Therefore, the main research question of this project is: How does the longer working life time of order members compared to their counterparts of the worldly population affect their health and quality of life? By means of episodic interviews and focus group discussions with order members we aim to determine to what extent a causal relationship exists between extended working life and health respectively quality of life.