Deutsch-Österreichische Klosterstudie

German-Austrian Cloister Study (scroll down)

ASCOM

Ageing Study of Catholic Order Members

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Die ASCOM-Studie wurde im Rahmen des ERC-Starting Grant Projekts HEMOX ("The Male-Female Health Mortality Paradox", Projekt-Nr. 262663) ins Leben gerufen und beschäftigt sich in den ersten Jahren primär mit dem sogenannten "Geschlechterparadox in Gesundheit und Sterblichkeit". Zwischen den 1960er und 1970er Jahren hat sich eine allgemeine Sichtweise über die Geschlechterunterschiede in Gesundheit und Sterblichkeit entwickelt, die in dem bekannten Satz "Women are sicker, but men die quicker" zusammengefasst wurde. In jüngster Zeit wurde diese Sichtweise zunehmend in Frage gestellt. Nichtsdestotrotz hat sich die Vorstellung eines paradoxen Verhältnisses zwischen der Morbidität und Mortalität von Frauen und Männern bis heute erhalten. Dieses Projekt versucht entscheidende neue Erkenntnisse zum Verständnis dieses Paradoxons zu gewinnen, wobei dargestellt werden soll, dass die umgekehrte Beziehung zwischen Gesundheit und Sterblichkeit auf der einen und zwischen den Geschlechtern auf der anderen Seite letztlich nicht so paradox ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Wir gehen bei unserer Studie davon aus, dass dieser intuitive Widerspruch vor allem durch zwei Faktoren verursacht wird. Zum einen sind die Umstände und Faktoren, die eine große Bedeutung für den Gesundheitszustand haben nicht unbedingt auch für die Sterblichkeit entscheidend, was umgekehrt genauso gilt. Zum anderen ist es sehr wahrscheinlich, dass die absolute Anzahl an mit Krankheit(en) verbrachten Lebensjahren direkt mit der Lebensdauer in Verbindung steht. Folglich weisen Frauen eine höhere Morbidität nicht deswegen auf, weil sie kränker sind als Männer, sondern vielmehr weil sie das Geschlecht mit der höheren Lebenserwartung sind.

In diesem vom Europäischen Forschungsrat (ERC) in den Jahren 2011-2016 finanzierten Projekt testen wir unsere Hypothesen in einem "Quasi-Experiment" durch eine Analyse des Zusammenhangs von Morbidität und Mortalität bei Ordensfrauen und Ordensmännern aus Deutschland und Österreich im Vergleich zu Frauen und Männern der Allgemeinbevölkerung anhand eines mehrwelligen Gesundheitssurveys. Die Analysen erfolgen unter Verwendung demographischer, epidemiologischer und psychologischer Verfahren mit dem Fokus auf den Unterschieden zwischen (1) Ordensfrauen und Frauen der Allgemeinbevölkerung, (2) Ordensmännern und Männern der Allgemeinbevölkerung und (3) Ordensfrauen und Ordensmännern im Vergleich zu den Geschlechterunterschieden in der Allgemeinbevölkerung. Die erste Erhebung wurde zwischen Juli und Dezember 2012 durchgeführt. Insgesamt haben sich 1.158 Ordensmitglieder an der Studie beteiligt (Rücklaufquote: 68,8%). Von diesen lebten 1.085 in 142 deutschen und österreichischen Ordensgemeinschaften mit Konvent-Größen zwischen 2 und 140 Personen. Die übrigen 69 Ordensmitglieder lebten in Haushalten außerhalb ihrer Gemeinschaften. Unten stehende Grafik illustriert die regionale Verteilung der Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer. Die zweite Erhebungswelle erfolgte im Zeitraum September-November 2014, in deren Rahmen 936 Ordensmitglieder den Fragebogen ausgefüllt und an uns zurückgesandt haben (Rücklaufquote: 86,2%). Die dritte Welle wurde im November 2017 durchgeführt, an der sich 714 Ordensfrauen und -männer beteiligt haben (Rücklaufquote: 76%). Erste Ergebnisse dieses Forschungsprojekts wurden bereits auf verschiedenen Fachkonferenzen präsentiert und in Fachzeitschriften veröffentlicht (siehe Publikationen).

Regionale Verteilung der Studienteilnehmer / Marc Luy übergibt die Fragebögen an Sr. Herlinde
Regional distribution of study participants / Marc Luy hands the questionnaires over to Sr. Herlinde

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The ASCOM project was established in the context of the ERC Starting Grant Project HEMOX ("The Male-Female Health Mortality Paradox", Project No. 262663) and deals in the first years primarily with the gender differences in health and longevity. From the 1960s to the 1980s a common wisdom about differences between males and females in health and mortality emerged which was summarised by the well-known saying "women are sicker, but men die quicker". Recently this wisdom has been increasingly questioned. Nevertheless, the general idea of a paradoxical relationship between health and mortality among women and men persists until today. The purpose of this project is to decisively advance the understanding of the paradox by demonstrating that the reverse relationship between sex on the one side and health and mortality on the other is not as paradoxical as it seems. We hypothesise that two factors are mainly responsible for causing this intuitive contradiction. First, the overall reversal in sex morbidity and sex mortality differentials occurs because conditions that figure importantly in morbidity are not very important in mortality, and vice versa. Second, it is very likely that longevity is directly related to the absolute number of life years in ill health. Thus, women show higher morbidity rates not because they are female but because they are the sex with higher life expectancy.

In this ERC (European Research Council) funded project (2011-2016) we will test these hypotheses in a "quasi experiment" by analysing the relationship between health and mortality among Catholic nuns and monks from Austria and Germany in comparison to women and men of the general population by means of a multi-wave health survey. Using demographic, epidemiologic and psychological methods, this study will analyse and explain the differences in health and mortality between (1) nuns and women of the general population, (2) monks and men of the general population, and (3) nuns and monks in comparison to those found between women and men of the general population. The first wave was carried out between July and December 2012. In total, 1,158 order members participated to the study (response rate: 68.8%), of whom 1,085 lived in 142 communities in Germany and Austria with convent sizes between 2 and 140 persons. The other 69 order members lived in households outside their communities. The figure above illustrates the regional distribution of the study participants with the size of the circles representing the corresponding numbers. The second wave took place between September and October 2014. In this round, 936 order members filled the questionnaire and sent it back to us (response rate: 86.2%). The third wave was carried out in November 2017 with 714 participating nuns and monks (response rate: 76%). First results of this research project have been presented already at several conferences and published in journal articles (see
Publications).
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