COMMS
Catholic Order Members Mortality Study
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Die Studie COMMS begann im Jahr 1997 mit dem Ziel, die Ursachen für die Geschlechterunterschiede in der Lebenserwartung zu erforschen. Es war zwar bekannt, dass sowohl biologische als auch nicht-biologische Faktoren zur männlichen Übersterblichkeit beitragen. Unklar war jedoch, in welchem Ausmaß die beiden Ursachenkategorien für die Gesamtdifferenz in der Lebenserwartung verantwortlich sind. Die wesentliche Idee der Studie besteht darin, dass es eine Studie unter Ordensmitglieder ermöglicht, den Einfluss der hinter den geschlechtsspezifischen Sterblichkeitsunterschieden stehenden biologischen Faktoren von den meisten nicht-biologischen Faktoren zu isolieren. Dafür wurden die Daten (Lebensdaten, Bildungsstand, Herkunftsfamilie, Missionsaktivität) von fast 12.000 Ordensfrauen und Ordensmännern aus zwölf vorwiegend bayerischen Klöstern ausgewertet. Im Jahr 2006 wurden die Daten aktualisiert und in den drei Mitglieder-stärksten Klöstern um Todesursachen erweitert. Danach wurde der Datensatz noch um vier österreichische Gemeinschaften erweitert, so dass er gegenwärtig insgesamt 16.591 Ordensmitglieder umfasst (9.569 Ordensfrauen und 7.022 Ordensmänner). Die Analysen basieren auf einer Reihe von Periodensterbetafeln für den Zeitraum 1890 bis 1995 sowie verschiedenen Cox-Regressionen. Die Analysen der Todesursachen werden mit direkter Standardisierung und demographischer Dekomposition von Unterschieden in der Lebenserwartung durchgeführt. Die wesentlichen bislang erzielten Ergebnisse zeigen, dass (1.) biologische Faktoren einen Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern von nicht mehr als einem Jahr hervorzurufen scheinen und dass (2.) die großen Lebenserwartungsdifferenzen in der Allgemeinbevölkerung vor allem durch die nicht-biologisch bedingte hohe Sterblichkeit der Männer verursacht wird und nicht—wie häufig vermutet—durch die geringe Sterblichkeit der Frauen. Weitere Studien zeigten, dass die externe Sterblichkeit und der Bildungsgrad der Ordensmitglieder weder diese Ergebnisse noch den theoretischen Hintergrund der Studie verzerren. Schließlich wurden die Lebensdaten der Ordensmitglieder auch noch genutzt, um die historische Entwicklung der Lebenserwartung zu untersuchen. Informationen zu diesen Studien sind in den unten stehendem Download-Materialien sowie den entsprechenden Publikationen zu finden.
The project COMMS started in 1997 with the aim to investigate the causes for sex differences in life expectancy. It was known that both biological factors and non-biological ones contribute to male excess mortality, but it was unclear to what extent the two categories contribute to the overall difference in life expectancy. The basic idea of this project is that a study of nuns and monks permits us to isolate the impact of biological factors on sex differences in mortality and to control for most of the confounding non-biological factors. Therefore the data of almost 12,000 nuns and monks from twelve mainly Bavarian monasteries including each member’s life dates as well as information about education, family background and missionary activity were collected. In 2006, the data were updated and the individual files of the three biggest communities were extended to contain information on causes of death. Thereafter, the data set was expanded by four Austrian communities and it currently comprises a total of 16,591 order members (9,569 nuns and 7,022 monks). The analyses are based on a series of period life tables for the years between 1890 and 1995 derived by standard demographic methodology and Cox regressions for entry cohorts. Analyses of causes of death are based on direct standardization and decomposition of differences in life expectancy. The main results of the cloister study show (1) that biological factors appear to cause a sex difference of not more than around one year in life expectancy, and that (2) the large sex differences in life expectancy in the general population are caused by the high non-biologically caused mortality of men and not—as often believed—by the low mortality of women. Further analyses revealed that external cause mortality and education of nuns and monks do neither bias the results nor the theoretical background of the study. Moreover, we used the life data of the order members to study historical trends of life expectancy in Germany. Information about these studies can be found in the download materials below as well as in the corresponding publications.